Morgekafi mit Gascht Reto Altherr

Am 7. Juni durften wir unseren hoch engagierten Gemeindepräsidenten zum 5. «Kafi mit Gascht 2024» begrüssen. Er erinnerte sich an seinen ersten Auftritt im Jahr 2017, im «Baradies» und damals schon mit dem Thema «Tunnel», zu welchem er diesmal keine Stellung nahm, denn am

Do. 20 Juni, um 19.30 Uhr laden die «IG Tüüfner Engpass» und «Komitee Teufen mit Zukunft» zum «Tunnel» Abend, in den Lindensaal ein.

Aktuell beleuchtete Reto die Chancen und Herausforderungen von Teufen. Seine erste Frage an die anwesenden Seniorissimis:

Was gefällt Euch an Teufen?

Vielfältige Aktivitäten sind möglich, die Gastfreundschaft mit den Ukrainern, aufgestellte Gemeinde,

Wohnlage, hohe Lebensqualität, gute Anbindung an ÖV, Ökumene…

Was gefällt weniger oder nicht?

Schwierige Verkehrssituationen, schlechte Sicherheit für Velofahrende, Bahnhofkreisel…

Zu den Chancen: Wir leben privilegiert, zentral, nahe zum Alpstein aber auch zur Stadt St.Gallen, haben eine altersmässig gut durchmischte Bevölkerung in einer Grösse, wo man sich noch kennt, ein gutes Bildungswesen mit intakten Infrastrukturen, sind verkehrsmässig gut erschlossen, können aus einem breiten Einkaufsangebot wählen und schätzen sehr gute Gewerbetreibende. Teufen ist begehrenswert für wohlhabende Zuzüger. Einfamilienhäuser sind sehr wünschbare Objekte und wecken Ansprüche bei Generationen, welche an die Veräusserung denken wegen Umzug in altersgerechte Wohnungen oder gar ins Altersheim. Aber Achtung, ein allfällig gewünschtes Wachstum der Teufner-Bevölkerung darf die heutige Lebensqualität nicht beeinflussen. Ansprüche dürfen nicht zu Auswüchsen führen und Gesamt- und Verhältnismässigkeit müssen beachtet werden. Wir können uns nicht alles, aber vieles leisten und sind uns gewohnt, nur so viel anzuschaffen, wie wir erarbeitet oder gar darauf hin gespart haben. Der heutige Trend, für eine gute work live balance weniger zu arbeiten, verträgt sich nicht mit hohen Ansprüchen. Seitens Gemeinde versucht man zu erfüllen, was immer möglich ist und unser Präsident zeigte uns auf, welche Herausforderungen heute zu bewältigen sind. Drei Stichworte: Covidkriese, Ukraine-Flüchtlinge und die Stromknappheit erforderten schnelles, pragmatisches Handeln. Die Teufner Gemeinschaft schaffte diese innerhalb kürzester Zeit. Aktuell beschäftigt uns der Finanzausgleich. Wie gehen wir um mit dem Steuergeld, was würde passieren, wenn uns die vier besten Steuerzahler verliessen, wieviel wäre mein Einfamilienhaus noch wert, ja überhaupt die Immobilien in unserer Gemeinde. Wieviel könnten wir uns noch leisten? Die Abrechnung fürs neue Sekundarschulhaus liegt im budgetierten Rahmen, der Umbau im Hörli aber kostet mehr. Es stehen weitere Projekte, ohne Tunnel auf der Wunschliste, wie zum Beispiel Aussenspielfelder für den Sport, eine neue Turnhalle Niederteufen sowie die Sanierung Haus Lindenhügel. Wollen wir die künftige Stromversorgung mit Windrädern meistern? Ja gerne, aber nicht in meiner Umgebung!

Reto hat uns eindrücklich aufgezeigt, welche Herausforderungen gesamtheitlich und verhältnismässig bewältigt werden müssen und appelliert letztendlich an uns alle: Steht zusammen, bringt euch ein und wenn der gewünschte Tunnel dann tatsächlich einmal gebaut wird in unserem Dorfkern, ist mit längerer Verkehrsbehinderung zu rechnen. Berücksichtigt dann trotzdem das Teufner Gewerbe, auch wenn man mit dem Auto dann nicht gleich vor die Türe unserer Ladengeschäfte fahren kann. An dieser Stelle ein aufrichtiges DANKE an Reto, unseren Gemeindepräsidenten. Wir sind überzeugt, dass Du unser Gemeindeschiff auch bei unruhigem Wasser sicher an die gesteckten Ziele bringst.