Morgekafi mit Gascht Ralph Böse

Tradition…Der Appenzeller Käse

800 Milchproduzenten, 39 Käsereien, davon fünf in Appenzell Ausserrhoden, fünf Käsehändler, die Sortenorganisation Appenzellerkäse GmbH mit Sitz in Appenzell sowie die weise Entscheidung unserer Altvorderen, den Appenzeller Käse als Marke schützen zu lassen, sorgen dafür, dass unter der Bezeichnung «Appenzeller Käse» weltweit eben nur der in der Ostschweiz produzierter Appenzeller Käse unter dieser Bezeichnung auf den Markt kommen darf. Der Käse wird aus silofreier Rohmilch hergestellt und während 6 – 7 Wochen am Produktionsort gelagert, bis ihn die Sortenorganisation aufkauft, ihn anschliessend an die verschiedenen Käsehändler weiterverkauft zur Lagerung, die zwischen drei bis neun Monaten dauert und zur ständigen Behandlung mit der Sulz, dem grossen Geheimnis des Appenzeller Käses.

Monatlich bestimmt die Sortenorganisation, die sich um Marke, Qualität, Marketing, Mengen und Preispolitik kümmert, gestützt auf die Verkaufszahlen im In- und Ausland darüber, wie viel Käse im kommenden Monat produziert werden darf. Wird weniger Käse verlangt, so tragen letztlich auch die Milchproduzenten das Risiko. Die von ihnen gelieferte Milch wird, wenn sie zu Appenzeller Käse verarbeitet wird, zu einem besseren Preis angekauft als wenn sie als Verkehrsmilch vermarktet wird.

Tourismus… Die Rolle der Schaukäserei in Stein / Tätigkeit von Ralph Böse

Die Schaukäserei ist «Erlebniswelt des würzigsten Käses der Schweiz» – so die Ausführungen von Ralph Böse, dem Geschäftsleiter der Schaukäserei. Mit viel Engagement und ansteckender Begeisterung bringt er den Zuhörerinnen und Zuhörern die Welt des Käses näher, die doch komplexer ist, als sich die meisten gedacht haben. Ralph Böse, aus dem baslerischen Leimental, ausgebildeter Agrarwissenschafter mit Schwerpunkt Alpwirtschaft und einer intensiven Leidenschaft für die Berge, hat verschiedene berufliche Stationen durchlaufen. So war er u.a. Hüttenwart und hat bis 2017 in St.Moritz Engadin Tourismus geleitet, bis es ihn der Liebe wegen ins Unterland gezogen und er 2018 die Leitung der Schaukäserei übernommen hat, am Schnittpunkt zwischen Tourismus und Alpwirtschaft.

Die Schaukäserei Stein ist das Aushängeschild für den Appenzeller Käse. Die Käseproduktion ist an die Firma Emmi Schweiz AG verpachtet, die fünfmal am Tage Käse produziert, damit die interessierten Besucherinnen und Besucher nicht nur in den frühen Morgenstunden den Produktionsbetrieb sehen können. Der eigentliche Tourismusbetrieb untersteht Ralph Böse mit seinen 49 Mitarbeitenden. Es lastet viel auf seinen Schultern: Der Betrieb des Verkaufslokals und gut besuchten Gaststätte, der Unterhalt und die Erneuerung des Gebäudes mit der stets moderner werdenden Besucherinfrastruktur, der Produktionsstätte, der Umgebung mit Spielgelegenheit und wohl besonders wichtig, der Förderung der Attraktivität der Schaukäserei für die Besuchenden. Und insbesondere beim letzterwähnten Punkt ziehen die Zuhörenden den Hut vor der sprudelnden Begeisterung des Geschäftsleiters, der schon viele Ideen umsetzen konnte und auf steigende Besucherzahlen nach der Corona-Pandemie hinweisen kann.

Mit einer Kostprobe von jungem, milden bis hin zum lange gelagerten, würzigen Appenzeller Käse verabschiedet sich Ralph Böse und die Zuhörerinnen und Zuhörer staunen darüber, was sie alles erfahren haben!