Morgekafi mit Daniela Indermaur
…Präsidentin des Samariter-Vereins Teufen
Nur nichts tun ist falsch!
Diesen Satz gibt Daniela Indermaur den Seniorissimi mit auf den Nachhauseweg nach einem spannenden Referat über die Entwicklung des Notfall- und Samariterwesens in den zurückliegenden Jahren. Daniel Indermaur, geprägt von ihrem Lebenslauf als Mutter von vier Buben und als Ehefrau eines ehemaligen Berufsfeuerwehrmannes, eine blendende Erzählerin, die ihre Ausführungen energisch, präzise und mit viel Humor vorträgt, vermag die Anwesenden umgehend in den Bann zu ziehen.
Der Samariter-Verein Teufen
Um den 1908 gegründeten Verein, in der damaligen Zeit «selbstverständlich» nur mit männlichen Mitgliedern, rankt sich die Legende, dass am Abend eines Samaritertreffens in Teufen ein Einbruch in eine Bäckerei und ein Geschäft, das Likör feilbot, festgestellt werden musste und die Samariter zu den engeren Verdächtigen gehörten! Auch heute noch pflegen die Samariter den geselligen Austausch mit gemeinsamem Essen und einem traditionellen zweitägigen Jahresausflug – alles mittlerweile völlig legal und selbst bezahlt!
Der Samariterverein Teufen hat heute 23 aktive Mitglieder im Alter von 22 bis 73 Jahren, trifft sich monatlich zur Vereinsübung und zu fachtechnischen Übungen, leistet durchschnittlich 11 Sanitätsdienste pro Jahr und stellt den Kantonen AR/AI seit kurzem auch zwei First Responders zur Verfügung. Das umfangreiche Kurswesen vom Nothelferkurs über diverse Weiterbildungskurse bis hin zu Kursen in Firmen oder anderen Einrichtungen sowie Vorträge beschäftigen die Vereinsmitglieder und insbesondere die Vorstandsmitgliedern sehr.
Kein strickender Pflästerli-Verein mehr
Heute sitzen an den diversen Sportanlässen nicht mehr strickende Omas im Samariterzelt, die auf ihren Einsatz warten, sondern bestens ausgebildete Ersthelferinnen und -helfer, ausgestattet mit professionellen Ersthilfekits. Sie durchlaufen eine mehrtägige, recht kostspielige Ausbildung, die der Verein übernimmt, wenn sich der Ersthelfer verpflichtet, während mindestens drei Jahren aktiv an Einsätzen teilzunehmen. Früher wurde mit dieser Ausbildung der Status des Samariterlehrers erreicht, heute, wo auch im Samariterwesen die Anglizismen obsiegt haben, sind es die «First Aid Instructors». Die fundierten Ausführungen von Daniela Indermaur zeigen schnell, wie sehr sich das Samariterwesen in den letzten Jahren professionalisiert hat. Jede in Not geratene Person soll in der Schweiz innerhalb von 15 Minuten professionelle Hilfe erhalten. Dieses anspruchsvolle Ziel kann nur mit einem ausgeklügelten Alarmsystem erreicht werden und einem ebensolchen Zusammenspiel von Helfenden wie den professionellen Rettern und den freiwilligen Helfern wie den Samaritern.
Refresher für die Seniorissimi?
Sollten Sie, liebe Seniorissimi, Zeuge eines Notfalls werden, setzen Sie sich umgehend mit der Notfallnummer 144 in Verbindung, befolgen Sie die Anweisungen, die Ihnen gegeben werden und behalten Sie kühlen Kopf. Läuft alles wie geplant, sollten Sie innerhalb von 15 Minuten professionelle Hilfe erhalten. Das mag im Ernstfall eine lange Zeitspanne sein, die vielleicht, und sogar lebensrettend, mit weiteren Ersthilfemassnahmen überbrückt werden kann. Wie wär’s deshalb mit einem Refresher Ihrer Kenntnisse in First Aid? Denn, wie Daniela Indermaur abschliessend festhält: «Nur nichts tun ist falsch!»