Morgekafi River of hope mit Claudia Doron-Zahner
«Nichts ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen ist» (Victor Hugo)
Unter diese Aussage stellte Claudia Doron ihren Film und ihre der Filmvorführung folgenden Ausführungen über die von ihr gegründete Schule «Tala Mosika» in der Republik Kongo. Lassen Sie, liebe Leserinnen und Leser, deshalb eine Aussage einer Zuhörenden an den Anfang unseres Rückblicks stellen. Sie bemerkte, dass sie Claudia seit ihrer Kindergartenzeit als Freundin ihrer gleichaltrigen Tochter kenne und dass sie schon damals erstaunt war, wie ideenreich die kleine Claudia war und wie sie stets Lösungen fand für anstehende Probleme, ohne je aufzugeben. Und diese Fähigkeit hat sich durch Claudias Leben gezogen.
Claudia ist in Teufen geboren, hat hier ihre Schulzeit verbracht und bei der damaligen Firma Kunz Druck eine Lehre als Schriftsetzerin gemacht. Danach hat sie als Flight Attendant für die Fluggesellschaft Swissair gearbeitet, die Welt kennengelernt und als 21-Jährige bei einem Stopp in Nairobi Gelegenheit gehabt, einen von der Swissair unterstützten Kindergarten zu besuchen. Und in diesem Moment ist in ihr die Idee gewachsen, einmal irgendwo auf dieser Welt eine Schule für benachteiligte Kinder ins Leben zu rufen. Doch erst folgte eine intensive Familien- und Berufszeit und erst rund 20 Jahre später war die Zeit für die Umsetzung ihrer Idee gekommen. Mit Hilfe von Familie und Freunden, die wussten, wenn die Idee der Schulgründung auch erst ansatzweise feststand, falls Claudia etwas anpackt, dann wird es was, gründete sie den Verein «River of Hope», auch heute noch Träger des Tala Mosika Projekts. In Zusammenarbeit mit Christoph Mbedi, dem lokalen Projektleiter und Lehrer, unterstützt von Stiftungen sowie weiteren Spenderinnen und Spendern entwickelte sich die jetzt staatlich anerkannte Schule in den zurückliegenden 12 Jahren zu einer solchen mit mittlerweile 500 Schülerinnen und Schülern. Morgens besuchen die Primarschüler den Schulunterricht, nachmittags die Oberstufenschüler. Der Schule ist ein Internat angeschlossen, eine Fussballschule sowie eine Kleinklinik, die sich um die Gesundheitsvorsorge von Schülerinnen und Schülern kümmert und um diejenige der Dorfbewohner in der Umgebung. Das auf einem Hügel gelegene Schulgelände ist mit über 800 Bäumen bepflanzt worden, es wird Gemüse und Obst zur Selbstversorgung angebaut, in der Schweiz ausgemusterte Solarpanels sorgen für Elektrizität und das Regenwasser wird gesammelt.
Die Entwicklungsgeschichte der Schule lässt sich leicht zu Papier bringen, aber in äusserst eindrucksvoller Weise berichtet Claudia über die diversen Schwierigkeiten, die es zu überwinden galt. Es sind solche behördlicher Art, solche der Verschiedenheit der Mentalitäten und der Denkweise, insbesondere der einheimischen Männer, die dem Schulprojekt zu Beginn kritisch begegneten. Aber Claudia wäre nicht Claudia, wenn sie nicht mit Charme, in Zusammenarbeit mit den ihr vertrauten Menschen vor Ort, den Einheimischen und mit der ihr eigenen Energie, Geduld und Einsatz die Schule an den heutigen Punkt geführt hätte. Die strahlenden Augen der im Film gezeigten Kinder danken es ihr! Claudia Doron leistet Hervorragendes!